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George Nussbaumer wurde am Montagabend für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
George Nussbaumer ist jedem im Land ein Begriff, nicht erst seit seinem großen internationalen Auftritt. 1996 trat der heute 55-Jährige beim Eurovision Song Contest in Oslo auf, als er mit dem Dialektlied „Weil’s dr guat got“ den zehnten Platz belegte. Am Montagabend wurde George Nussbaumer im Festspielhaus in Bregenz mit dem 49. „Dr.-Toni-und-Rosa-Russ-Preis und -Ring“ geehrt. Dieser wird jedes Jahr von den bisherigen Preisträgern, den Herausgebern und der VN-Redaktion an Vorarlberger Persönlichkeiten verliehen, die dem Land und seinen Menschen wertvolle Dienste geleistet haben und leisten. „Neben seinem überaus erfolgreichen Wirken als Künstler wird George Nussbaumer für sein herausragendes Engagement für Inklusion sowie sein beispielgebend gelebtes Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap geehrt“, erläuterte Verleger Eugen A. Russ.
Der gebürtige Dornbirner wurde zu einer der Blues- und Soulstimmen im Land. Legendär sind seine Auftritte mit Bernie Weber. Nussbaumers Humor und seine gewinnende Art sind über die Grenzen hinaus bekannt. Das Miteinander ist ihm ein Anliegen. Nussbaumer war Vorsitzender der Selbstvertretung und im Vorstand der Lebenshilfe, seit zehn Jahren ist er Gesprächsleiter der Gespräche am Sunnahof und noch länger schon Mitglied des Planungsteams für das jährliche „aqua forum“ der Aqua Mühle.
Große Hilfsbereitschaft Als prädestinierten Preisträger würdigte Landeshauptmann Markus Wallner den 55-Jährigen vor rund 500 Festgästen. „George Nussbaumer schlägt keine Anfrage aus, wenn er im Dienste von Menschen mit Behinderungen für kulturelle, für soziale Anliegen einen Beitrag leisten kann“, erzählte Wallner. Nicht nur die große Hilfsbereitschaft, die sich wie ein roter Faden durch Nussbaumers Leben ziehe, auch seine mitreißende, positive Art, mit der er es vermag, andere Menschen zu motivieren, imponieren dem Landeshauptmann. Wallner sorgte zudem für gute Stimmung im Saal, als er daran erinnerte, dass Nussbaumer damals beim Song-Contest zehn Punkte von Frankreich und Malta erhielt, aber einen Nuller von der Schweiz.
Nussbaumer, der die Urkunde in Brailleschrift erhielt, ließ es sich nicht nehmen, ein paar Takte zu spielen. Zuvor bedankte er sich aber. „Ich glaube, ich bin der einzige Russ-Preis-Träger, der noch nie eine VN gelesen hat“, sagte er und fügte hinzu: „Ich möchte den Preis stellvertretend für alle entgegennehmen, die aufgrund ihrer Behinderung es als Leistung ansehen müssen, dass sie jeden Tag bewältigen. Es ist mir ganz wichtig, darauf hinzuweisen, dass ein Mensch auch ganz wertvoll ist, wenn er nicht diesen Leistungskatalog vorweisen kann.“ Inklusion könne man nicht einfach aus dem Boden stampfen, sondern müsse in den Köpfen passieren. „Es ist für mich eine große Ehre, diesen Preis entgegenzunehmen“, schloss Nussbaumer, bat seine Band auf die Bühne und zeigte das, was er immer zeigt: etwas Außergewöhnliches. George Nussbaumer ist wohl der einzige Künstler, der ein italienisches Lied singen kann, ohne die italienische Sprache zu beherrschen.
Zitat: „Er ist eine wichtige Stimme um und für die Inklusion im Land.“ Markus Wallner Landeshauptmann
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