Russmedia lanciert Bezahlportal vn.at

Russmedia hat unter dem Namen „vn.at“ ein neues Premium-Newsportal lanciert. Das im Abonnement zugängliche Portal wird in der Redaktion der „Vorarlberger Nachrichten“ („VN“) gestaltet. „VN“-Chefredakteur Gerold Riedmann spricht von einem Paradigmenwechsel: „Von nun an ist die Publikation der „VN“-Inhalte nicht mehr an den Print-Erscheinungsrhythmus gebunden.“

Die „Vorarlberger Nachrichten“ sind zwar längst als E-Paper abrufbar, einen Online-Dienst unter der Webadresse vn.at gab es bisher jedoch nicht. Die Online-Nachrichtenschiene von Russmedia wurde bis jetzt ausschließlich von „Vorarlberg Online“ (VOL – vol.at) bedient. Das komplette Angebot von VOL ist seit dem Launch im Herbst 1995 gratis zugänglich, das hat sich auch in den vergangenen Jahren nicht geändert. Die Leser von vn.at müssen hingegen für die Inhalte bezahlen. „VN“-Abonnenten erhalten Zugang für zunächst 2,30 Euro monatlich (nach dem ersten Jahr 3,99 Euro), wer die „VN“ nicht bezieht, kann für 9,99 Euro pro Monate bei vn.at einsteigen.

Die Lancierung von vn.at bedeute einen Paradigmenwechsel, „wie wir Journalismus denken“, erklärte Riedmann gegenüber der APA. Zum ersten Mal in der beinahe 75-jährigen Geschichte der „Vorarlberger Nachrichten“ sei „VN“-Journalismus nun rund um die Uhr abrufbar – in Form von lokalen Nachrichten ebenso wie in Hintergründen, Kommentaren und redaktionellen Schwerpunkten für jüngere Leser. Qualitätsjournalismus sei auch in der digitalen Welt möglich, betonte der Chefredakteur.

Anders als rein über Werbung finanzierte Reichweitenportale müsse nämlich vn.at nicht auf Klickoptimierung achten. „Wenn jeder Klick wichtig ist für die Monetarisierung, dann erzeugt das einen hohen ‚Geräuschpegel“ und große Hektik“, stellte Riedmann fest. vn.at hingegen komme ohne diese Nebengeräusche aus. Die „VN“-Redaktion könne sich wie bisher auf das Recherchieren und Schreiben von Artikeln konzentrieren, auf vn.at seien die Themen ausgewählt, gewichtet und eingeordnet. Und am Ende des Tages würden die besten Artikel in der gedruckten Zeitung zusammengefasst, so der Chefredakteur.

Riedmann zeigte sich überzeugt, dass es mit dem neuen Angebot gelingen werde, „in recht kurzer Zeit eine führende Position einzunehmen“. Schon jetzt seien rund 15 Prozent der „VN“-Abonennten Leser der digitalen Ausgabe und damit eine der „digitalsten Tageszeitungen“ überhaupt. „Wir glauben sehr genau zu wissen, was wir tun“, verwies Riedmann auf „motivierende Beispiele“ in Norwegen.